1858  –  33 Bürger erwerben das Grundstück des ehemaligen mittelalterlichen Augustinerklosters inter lacus zur Errichtung einer Kur- und Molkeanstalt sowie eines Kur- und Gesellschaftshauses. Die Käufer verpachten das Grundstück dem französischen Baron Azène du Plessis.

1859  –  Die feierliche Eröffnung des neu erbauten Kursaals mit Lokalen für Lektüre, Spiel, Restauration, Musik und Bällen findet am 20. Juli statt. Bereits einen Monat später wird das Verbot für «Hasardspiele» erlassen, worauf das Kurhaus wieder geschlossen wird.

1862  –  Wird durch die Käufer der Aarzelgmatte die Aktiengesellschaft «Kurhausgesellschaft Interlaken» gegründet.

1873  – In der Mittelachse des Kursaalgartens wird ein Musikpavillon errichtet. 1892 wird er auf die linke Seite verschoben, damit vom Hauptgebäude die Jungfrau sichtbar ist.

1883  –  Die «Casinogesellschaft» führt erneut das Rösslispiel
(Jeu des petits chevaux) ein, um dem Kursaal die dringend benötigten Einnahmen zu garantieren.

1885  –  Das Rösslispiel bringt einen Reingewinn von rund CHF 15′000. Doch droht die Gefahr, dass das bisher harmlos eingestufte Glücksspiel verboten wird, und dem Kursaal droht der Verlust dieser willkommenen Einnahmen.

1888  –  Gemäss Gesetz sind in öffentlichen Wirtschaften Hasard-Spiele verboten. Um die gesetzlichen Auflagen
rund um das Spiel zu erfüllen, erklärt der Verwaltungsrat den Kursaal zu einem privaten Etablissement. Demzufolge wird die einheimische Bevölkerung vom Kursaal ausgeschlossen.

1889  –  Der Kursaal wird zum ersten Mal elektrisch illuminiert.

1890  –  Das neue Spielgesetz des Kanton Bern erlaubt das
Glücksspiel. Im Kursaal Interlaken wird neben dem
berühmten Rösslispiel nun auch ein Eisenbahnspiel
angeboten.

1898  –  Die Molkekuranstalt wird aufgrund neuster medizinischer Erkenntnisse geschlossen. Es erfolgt die Verpachtung einer Bierwirtschaft und die Nutzung der Räumlichkeiten für allerlei Festlichkeiten.

1899 bis 1910  –  Der erste grosse Neubau wird vorgenommen. Der Neuenburger Architekt Paul Bouvier erschafft den heute unter Denkmalschutz stehenden Kursaal mit Konzert-, Spiel- und Theatersaal wie auch den Eingang.

1910  –  Eröffnung des grossen Konzert- und Theatersaals. Veranstaltungen jeglicher Art werden im Kursaal erfolgreich abgehalten.
Interlaken entwickelt sich zum Kongressort. Die Kursaal-gesellschaft kauft das anliegende Hotel Belvédère, um die Zufahrt zu verbessern und Parkplätze zu bauen. Das Hotel wird 1943 an die Gemeinde Interlaken verkauft.

1914  –  Zu Beginn des 1. Weltkriegs wird fast das ganze Personal eingezogen und der Kursaal geschlossen. Die Rechnung schliesst mit einem Verlust von CHF 75′000 ab. Am 13. Juli wird auf Bundesebene eine Volksinitiative für ein Spielverbot eingereicht. Wiedereröffnung mit kriegsbedingtem schlechtem Geschäftsgang und reduziertem Betrieb auf Drängen der Hotellerie. Der Verlust beträgt rekordverdächtige CHF 181′000.

1918  –  Die aufgelaufenen Schulden der Kurhausgesellschaft
belaufen sich auf CHF 2.2 Millionen.

1920  –  Langsam steigen die Gäste- und Besucherzahlen wieder, viele Touristen besuchen die Konzerte und Veranstaltungen im Kursaal. Am 20. März wird die Volksinitiative für ein Spielverbot angenommen. Dem Kursaal verbleiben fünf Jahre, bis er den Spielbetrieb
einstellen muss.

1921  –  Mit den Banken und Gläubigern wird ein Sanierungsvertrag ausgehandelt.

1925  –  Trotz Eingaben des Schweizerischen Kursaalverbandes und verschiedener Vorstösse im National- und Ständetat beschliesst der Bundesrat, dass das Spielverbot ab dem 20. März 1925 gilt.

1926  –  Das offizielle Kurkomitee gewährt der Kurhausgesellschaft eine jährliche Subvention von CHF 30′000 unter der Bedingung, dass die Gäste Gratiseintritt in den Kursaalgarten haben. Der Präsident der Kurhaus-gesellschaft initiiert als Präsident des Schweizerischen Kursaalverbandes das «Volksbegehren zur Erhaltung der
Kursäle und Förderung des schweizerischen Fremdenverkehrs». Die sogenannte «Spielbankeninitiative»
kommt zustande.

1928  –  Die Spieleinnahmen fehlen, und er Kursaal kämpft ums Überleben. Die Kursaalinitiative mit beschränkten
Spielmöglichkeiten wird am 2. Dezember angenommen. Der Spieleinsatz ist auf CHF 2.00 limitiert, und 25% der Einnahmen sind für gemeinnützige Werke abzugeben.

1929  –  Das wieder eingeführte Spiel erbringt einen Gewinn
von CHF 118′000.

1930  –  Die Kurhausgesellschaft beteiligt sich am Bau des
Strandbades und der Zufahrtstrasse. Der Kursaal übernimmt die Restauration im Strandbad.

1932  –  Grosse finanzielle Probleme als Folge der Weltwirtschaftskrise führen zu einer weiteren Sanierung.

1933  –  Da die Kurhausgesellschaft die Gemeinde- und Staatssteuern nicht bezahlen konnte, wird am 5. Juli der
Zahlungsbefehl zugestellt. Die Kurhausgesellschaft
kann sich mit der Gemeinde einigen, die einen Vorschlag des Verkehrsvereins annimmt.

1937  –  Die weiterhin schwierige Wirtschaftslage zwingt den
Verwaltungsrat zu einer weiteren Sanierung. Das Aktienkapital wird massiv herabgesetzt, die Banken und Obligationäre verzichten auf einen Teil ihrer Einlagen. Der Kursaal kann die aufgelaufenen Schulden von CHF 635′000 abschreiben.

1940  –  Wieder schliessen sich die Tore des Kursaals, diesmal
aufgrund des 2. Weltkriegs. Räumlichkeiten werden
zum Lagerhaus der Armee umfunktioniert.

1942 bis 1943  –  Die Vermietung bringt nicht genug Einnahmen, was eine neue radikale Sanierung erfordert.

1945 bis 1946  –  Die bis zu dem Zeitpunkt noch offene Konzerthalle wird mit Glasfenstern ausgestattet, um vor Wind und Wetter Schutz zu bieten. In diesem Zusammenhang werden der Garten, der Springbrunnen und die Blumenuhr umgestaltet. Im Ostflügel, dem damals wenig genutzten Lesesaal,
wird eine Bar eingerichtet (heutiger Spycher)

1946  –  Der Kursaal wird nach Abschluss der Bauarbeiten und
des 2. Weltkriegs wiedereröffnet. Geplant sind «Interlakner Festspiele» mit acht Symphoniekonzerten und 43 Opern- und Ballettaufführungen und 5 Kammermusik-Serenaden. Wegen Geldmangel kann dieser Anlass nicht durchgeführt werden. Das Orchester «Concertgebouw» aus Amsterdam legen den Grundstein für die Mozart-Wochen und die heutigen «Interlaken Classics».

1955 bis 1958  –  Die Bar wird in ein modernes Bar-Dancing umgebaut. In der Konzerthalle werden 16 Holzsäulen entfernt, um die Sicht der Zuschauer zu optimieren. Sie werden durch Stahlträger, die unter der Holzverkleidung verschwinden, ersetzt. Die Bühne wird um- und ausgebaut. Die Beleuchtung
und Akustik werden verbessert und eine Heizung wird
eingebaut. Für die Artisten werden die Künstlergarderoben unter der Bühne modernisiert.

Das inzwischen modernisierte Bar-Dancing wird erneut umgebaut und vergrössert. Ein kleiner, an die Bar angegrenzter Spielsalon (heutiges «La Boule») wird angebaut.

1959  –  Das 100-Jahr-Jubiäum wird mit grossem Aufwand gefeiert. Dem Kursaal geht es finanziell gut.

1960 bis 1965  –  Interlaken verzeichnet eine massive Steigerung der Gästezahlen. Höhepunkt der Saison 1960 ist ein Gastspiel des Wiener Staatsopernballetts. Mitten im Winter findet zum ersten Mal eine Fernsehdirektübertragung aus dem ungenügend geheizten Konzertsaal statt.

1967  –  Der neue Eingangsbereich am Höheweg entsteht und
das «le Petit Casino» wird eingeweiht.

1969  –  Zum ersten Mal wird im Kursaal für den europäischen
Bierbrauerkongress ein Bankett für 1′200 Personen
durchgeführt.

1970  –  Am 7. August fegt ein Sturm über das Bödeli und fällt
im Kursaalgarten neun Tannen und drei weitere Bäume.

1971  –  Es liegt ein erstes konkretes Projekt für einen Kongresssaal mit Kosten von CHF 16.3 Millionen vor. Das
Beitragsgesuch wird von der Kantonsregierung abgelehnt.

1973  –  Die «Kongresshaus Interlaken AG» wird gegründet, die
als private Firma den Bau des Kongresshauses vorantreiben soll und für die Beschaffung der Finanzen zuständig ist.

1976  –  Der Interlakner Souverän lehnt den Beitrag von CHF 2
Millionen an der Urne ab.

1978  –  Nachdem der Kursaal als Bauherr auftritt, kommt das
Geschäft voran. Eine Aktienkapitalerhöhung zeigt grossen Erfolg. Die Finanzierung ist gesichert, und es kann mit dem Bau begonnen werden.

1980  –  Das Kongressgebäude mit dem dazugehörigen Foyer
und einigen kleineren Gruppenräumen im Unter- und
Obergeschoss wird eingeweiht. Der Kostenvorschlag
von CHF 6.3 Millionen kann von den Architekten eingehalten werden. Der Kursaal wird in die Liste der eidgenössischen Kunstaltertümer aufgenommen und unter eidgenössischen Denkmalschutz gestellt.

1980 bis 1984  –  Der Kursaal wird aussenseitig saniert.

1983 bis 1984  –  Die Restaurierungsarbeiten im Theatersaal und im ehemaligen Spielsaal (heute Ballsaal) werden vorgenommen.

 

1984  –  Es erfolgt die Renovation und Restaurierung des
Rotunde (heute Rondell). Die American Bar wird kurzzeitig in ein Café umfunktioniert. Das Café entpuppt sich schnell als Flop, und der Saal wird zum Vorbereitungsraum für Anlässe umfunktioniert.

1985 bis 1986  –  Der noch offene Westeingang erhält eine Verglasung mit zwei Türen. Die Glasfront des Osttrakts wird durch zwei Türen ersetzt, der Vorraum wird zur Garderobe
umfunktioniert.

1987  –  Das Bar-Dancing wird einem erneuten Umbau unterzogen, es entsteht das Folklore Restaurant «Spycher».

1993  –  Als am 1. Juni das Spiel mit Geschicklichkeits-automaten erlaubt wird, öffnet das Spielcasino seine Tore, in
welchem der Boule-Tisch seinen Ehrenplatz erhält.

1997  –  Totalrenovation des Restaurants «le Petit Casino» und
Neueröffnung. Der Kursaal Interlaken wird «ISO 9000»-
zertifiziert. Die Niedrigdecke in der ehemaligen American Bar wird wieder demontiert und der Raum restauriert. Es entsteht das heutige Club Casino.

2000  –  Die Kurhausgesellschaft Interlaken AG erhält einen
neuen Namen: Casino Kursaal Interlaken AG (CKI).

2002  –  Am 13. Juni erteilt der Bundesrat der CKI eine Spielbankenkonzession Typ B.

2004  –  Casino Kursaal Interlaken wird stolzes Mitglied von
Historic Conference Centers of Europe.

2008  –  Nach über zehnjähriger Planung ist es so weit. Die
Gemeinden und der Kanton bewilligen ihre Beiträge an
einem neuen Kongress-Saal, der auf dem Terrain des
Kursaals gebaut wird.

2009  –  Das Casino Kursaal Interlaken ist 150 Jahre alt. Im Touristik-Museum der Jungfrauregion findet vom 14. Mai bis
18. Oktober eine Sonderausstellung über die Kurhaus-gesellschaft statt. Feierlichkeiten werden wegen dem
Bau des neuen Kongresshauses auf nächstes Jahr verschoben.

2010  –  Eröffnung des neuen Kongresssaales (Auditorium) und 150-Jahre Feier am 1. Mai. Zusammen mit der Eröffnung des neuen Kongresshauses wird Interlaken Congress & Events zur Tochtergesellschaft.

2011  –  Die Casino Kursaal Interlaken AG ändert ihren Namen auf Congress Centre Kursaal Interlaken AG.

2012  –  Im Mai eröffnete die Noodlebar, welche 2 Jahre später an die Kirchhofer AG verkauft wurde.

2014  –  Schliessung des Restaurants le Petit Casino.

2016  –  Austritt aus dem Historic Conference Centers of Europe.

2019  –  Der Kursaal feiert das 160. Jubiläum.

2022  –  Neue Struktur seit 1. Januar 2022. Um das Fortbestehen der CKI-Gruppe zu gewährleisten, ist eine neue Gruppenstruktur geschaffen worden, welche zum 1. Januar 2022 in Kraft getreten ist. Mit der Ausgestaltung der Kursaal Interlaken Holding AG als Muttergesellschaft mit den Tochterfirmen Congress Kursaal Interlaken AG (CKI) und Casino Interlaken AG (CI) wird mehr finanzielle Transparenz der Unternehmen für die Zukunft geschaffen und der Aufbau eines effizienten Managementsystems ermöglicht. Die Interlaken Congress & Events AG (IC&E) wird unter dem Namen Congress Kursaal Interlaken AG das Veranstaltungsgeschäft weiterführen.